Wallfahrt

Zum 280 Mal heißt es wieder in Poppenroth „Wir machen uns am 07. und 08. September 2024 gemeinsam auf den Weg zum Berg der Franken“.

Die Anmeldung war bis 28.07. möglich.

Über den Ursprung der Wallfahrt ist heute in Poppenroth nichts mehr bekannt. Man erzählt sich lediglich, dass die Wallfahrt zum Kreuzberg in Pestzeiten ausgelobt wurde. Damals machte man sich zur Auflage, dass sich von jeder Familie mindestens eine Person an der Prozession beteiligen muss.

Komm mit! Sei dabei! Unter dem diesjährigen Motto „leuchtender Stern“

Jeder ist willkommen,                                                            
… in der Gemeinschaft sich auf den Weg machen
… Gemeinschaftsmomente, Impulse erleben
… Bewegung in der Natur
… anregende Gespräche zu führen
… gemütliches Beisammensein
… Käsbrot und ein kühles Klosterbier zu genießen

Alle Vorbereitungen sind getroffen.

Wer einmal in der Gemeinschaft einer Wallfahrt sein möchte ist recht herzlich eingeladen. Ob jung oder junggeblieben, aus Nah und Fern sind alle in Poppenroth willkommen.

Verlauf der Wallfahrt:

Abmarsch am 07.09.2024 um 8.00 Uhr an der Kirche in Poppenroth

(7:45 Uhr beladen der Begleitfahrzeuge)

Ca. 12.00 Uhr Mittagspause in Waldberg

Ca. 14.45 Uhr Einzug ins Kloster am Kreuzberg

16:30 Uhr Prozessionskreuzweg am Kloster

Am 08.09.2024 um 9.00 Uhr Gottesdienst unter Mitgestaltung der

Poppenrother Musikanten

11.30 Uhr Auszug aus der Klosterkirche

Rückmarsch bis Burkardroth

Ca. 16.00 Uhr Pause in Burkardroth

Ca. 18.15 Uhr Ankunft in Poppenroth mit Verabschiedung bei Bier und Wein

Impressionen der Wallfahrt 2023


Geschichtlicher Hintergrund
1744 wurden die Poppenrother Wallfahrer zum ersten Mal im Wallfahrtsbuch des Klosters Kreuzberg erwähnt. Die Ursprünge liegen in der Zeit der Pest. Damals versprachen die Poppenrother, dass aus jedem Haus eine Person teilnimmt, wenn das Dorf von der Pest verschont bleibt. Jedes Jahr am Wochenende nach dem 8. September, dem Tag der Geburt Marias, wiederholen sie die Wallfahrt. Teilnehmer einst 50-70, jetzt 120-140, gehen ca. 25 km einfach am Samstag und Sonntag.
Wegverlauf
Der Aufmarsch zum Kreuzberg geht über Kistelloch nach Burkardroth, Wollbach, vor der Sieben-Schmerz-Kapelle links ab, an Gefäll vorbei über Wiesengrund nach Waldberg zum Kreuzberg.
Der Rückweg geht über Waldberg, Premich, Wollbach, Burkardroth zurück nach Poppenroth.
Stationen: Kreuz vor dem Aufstieg zum Kreuzberg. Auf dem Rückweg Bildstock am Marienbrünllein.
Ein Gedenkstein erinnert an 250 Jahre Kreuzbergwallfahrt, er wurde nördlich von Poppenroth auf dem Wallfahrtsweg am Dorfende aufgestellt. In der heutigen Zeit nehmen außer den Poppenrothern, viele gläubige Menschen aus der Umgebung des Dorfes teil.
Diese Wallfahrt ist inzwischen – auch ohne Bedrohung durch die Pest – ein fester Bestandteiles des Kirchenjahres in Poppenroth.

Die “Nunna Kät” als Stifterin
Als man in Bad Kissingen die neuen Stationen errichtete, standen die alten den neuen im Wege. Davon erfuhr eine alte Frau in Poppenroth, Katharina Pfrang, die den Kissingern die Stationen abkaufte. Als junges Mädchen war sie in einen Kloster eingetreten, das sie in späteren Jahren aus Krankheitsgründen verließ. Die Poppenröther gaben ihr den Dorfnamen “Nunna Kät” (d.h. Nonne Katharina). Die Gemeinde stellte die aus unfruchtbarem Boden bestehende Mulde – wohl eine frühere Kiesgrube – als Platz für die Stationen zur Verfügung. Aus Respekt vor der “Nunna Kät” pflegt ein ehemaliger Angestellter der Kissinger Stadtgärtnerei, Albin Antlitz, die Anpflanzungen im Bereich der Stationen.
Noch heute erzählt man sich, dass die “Nunna Kät” die einzelnen Figuren der Stationen im Huckelkorb von Bad Kissingen den Staffelsberg hinauf und heim in ihr Dorf geschleppt hatte. Soweit die fromme, unhaltbare Legende. Die Stationen selbst jedoch brachten ihr gutherzige Dorfnachbarn in Fuhrwerken, sog. “Bittfuhren”, in die einst unwirtschaftliche Kiesmulde. Auf einer Anhöhe ragt die Kreuzigungsgruppe empor, und der Blick reicht weit über die Felder zur Rhön hinauf bis zum Kreuzberg.
Das Alter der nach Poppenroth verbrachten Stationen ist bis heute auf der Rückseite des mittleren Kreuzes des Golgatha auf dem Kissinger Stationsberg nachvollziehbar. Auf der Rückseite der Stationen in Poppenroth sind verschiedene Stifter eingemeißelt oder nur die Jahreszahl der Entstehung, 1756.
Nicht nur am Karfreitag ziehen die Poppenröther den Weg hinauf zu ihren Stationen. Auch im Mai, wenn die Anpflanzungen im frischen Grün stehen, wallen die Gläubigen zur später errichteten Lourdes-Grotte und im Oktober, am nachfolgenden Sonntag des Wendelin-Tages, geht die Pfarrgemeinde noch einmal den Stationsweg, von feierlicher Blasmusik begleitet.